Quer denken I ZUKUNFTSFRAGEN VON WISSENSCHAFT UND GESELLSCHAFT
Universitäts.club|Wissenschaftsverein Kärnten in Kooperation mit dem Initiativschwerpunkt „Nachhaltigkeit“ der AAU Klagenfurt und der ÖH-Klagenfurt

8. Juni 2016 um 18.00 Uhr – Omansaal/Alpen-Adria-Universität Klagenfurt

„Bedrohte Welt“ als Herausforderung an die Wissenschaften

Der fortschreitende Klimawandel, die Verschwendung von Ressourcen und die Gefährdung von Ökosystemen und Arten, langanhaltende wirtschaftliche Krisen und eklatante soziale Ungleichheiten innerhalb und zwischen Gesellschaften, hochgerüstete Waffenarsenale, Bürgerkriege und Terrorismus, Flüchtlingsströme und diverse Fundamentalismen, Hochrisikotechnologien sowie die Neuschaffung menschlicher und nichtmenschlicher Natur sind nur einige der augenfälligsten Anlässe für eine zunehmende Sorge darüber, dass die Welt – als Zusammenhang planetarer Ökologie, gesellschaftlicher Entwicklung und sozialer Lebenswelten – vielfältigen Bedrohungen ausgesetzt ist. Eine solche Krisendiagnostik ist zwar keineswegs neu, ebenso wenig wie die Herausforderungen an die Wissenschaften, die vielfältigen Ursachen und Wechselwirkungen besser zu verstehen und selbst Beiträge zu möglichen Lösungen anzubieten. Deren Dringlichkeit aber wächst, weil Forschung und Innovation selbst mitunter Anteil haben an der Verursachung von Problemen und an Unzulänglichkeiten der Problembewältigung. Welche Beiträge können unterschiedliche Wissenschaftsdisziplinen zur grundlegenden Neuorientierung unserer Wirtschafts- und Lebensweise leisten? Inwieweit setzt dies auch deren Kritik und Neubegründung voraus? Wie lassen sich wissenschaftliches Wissen und technisches Können für zukunftsfähige gesellschaftliche Entwicklung nutzen? Wo liegen die Grenzen eines solchen Engagements von WissenschaftlerInnen? Welche Bedeutung kommt dabei demokratischen Verständigungsprozessen auf nationaler und internationaler Ebene zu?

Dies ist die Auftaktveranstaltung der Reihe „Zukunftsfragen von Wissenschaft und Gesellschaft“ des Universitäts.club|Wissenschaftsverein Kärnten. Sie wird in Kooperation mit dem fakultätsübergreifenden Initiativschwerpunkt Nachhaltigkeit der AAU Klagenfurt und der ÖH-Klagenfurt durchgeführt.

Zur Diskussion stellen sich (in alphabetischer Reihenfolge):

Univ.-Prof. Dr. Daniel BARBEN
Soziologe und Professor für Technik- und Wissenschaftsforschung an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, Mitglied des Bioökonomierats der deutschen Bundesregierung:
WISSEN UND MACHT: NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM WIDERSTREIT

Univ.-Prof. Dr. Petra DOBNER
Politikwissenschaftlerin und Professorin für Systemanalyse und Vergleichende Politikwissenschaft an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Mitglied der Arbeitsgruppe „Mit Sicherheit mehr Sicherheit?“ (Deutsche Nationalakademie der Naturforscher „Leopoldina“, Deutsche Akademie der Technikwissenschaften „Acatech“ und der Hamburger Akademie der Wissenschaften):
WELTRETTUNG DURCH GOVERNANCE? EINE KRITISCHE ZWISCHENBILANZ

Univ.-Prof. Dr. Heike EGNER
Geographin und Professor für Geographie und Regionalforschung an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt:
KATASTROPHISMUS ODER ANSTOß ZUR VERANTWORTUNGSÜBERNAHME? WAS TRÄGT DAS ‚ANTHROPOZÄN‘ ZUR KRISENDIAGNOSTIK BEI?

Ao. Univ.-Prof. Dr. Norbert WOHLGEMUTH
stellvertretender Vorstand des Instituts für Volkswirtschaftslehre an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt sowie Geschäftsführer des Instituts für Höhere Studien und wissenschaftliche Forschung Kärnten, mehrjährige Tätigkeit in der Internationalen Energieagentur (OECD) in Paris und für das Umweltprogramm der Vereinten Nationen.
FATA MORGANA UNENDLICHES WACHSTUM? WELCHE ART VON WELT WOLLEN WIR DENEN ÜBERLASSEN, DIE NACH UNS KOMMEN?

Moderation: Dr. Horst-Peter Groß, Universitäts.club|Wissenschaftsverein Kärnten