Die inzwischen bereits globale „geologische Macht“ des Menschen, d.h. seine Fähigkeit irreversible Erdprozesse anzustoßen, läutete nach Paul Crutzen ein neues Erdzeitalter ein, das er als Anthropozän bezeichnete: Das Menschenzeitalter. Er bezieht sich damit auf die gewaltige Veränderungskraft der Technologien, mit deren Hilfe der Mensch die Erde mit seiner Infrastruktur „überzieht“ und in Ökosysteme wie auch in Prozesse und Strukturen von Lebewesen eingreift. Wenngleich massive Natureingriffe bereits in Agrargesellschaften begonnen hatten und nicht erst mit der industriellen Revolution, datiert Crutzen den Beginn des Anthropozäns mit der Erfindung der Dampfmaschine auf das späte 18. Jahrhundert.