Vortragsreihe mit Podiumsdiskussion. Eine Kooperation des Universitäts.Club I Wissenschaftsverein Kärnten mit dem Naturwissenschaftlichen Verein für Kärnten und freundlicher Unterstützung der KELAG Kärnten.
„Mensch & Natur – Quer denken“
Mittwoch, 11. Dezember 2013
18.00 Uhr, Stiftungssaal, Servicegebäude der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt
„Das Ganze und seine Teile“
„Die Entdeckung des Higgs-Teilchens und ihre fundamentale Bedeutung“
Das mechanistische Denken hat seit dem 17. Jhdt. großartige Erfolge in Technik und Weltverständnis gebracht. Eine seiner Maximen ist die Zerlegung jedes Problems in kleinste Teile, um so zu verständlichen (widerspruchsfreien) Antworten zu gelangen. Die Quantenphysik hat gezeigt, dass diese Maxime selbst bei der Materie zu kurzschlüssig ist, dennoch wird sie generell beibehalten. In der Physik der Elementarteilchen wurde die bisher tiefste Front erreicht. Letzter Höhepunkt war die Entdeckung des Higgs-Teilchens, deren Hintergründe beleuchtet werden sollen.
Em.Univ.-Prof. Dr. Herbert PIETSCHMANN
Herbert Pietschmann, studierte Mathematik und Physik an der Universität Wien, erwarb 1961 den Dr. phil. und habilitierte sich in theoretischer Physik an den Universitäten Wien und Göteborg im Jahr 1966. Pietschmann forschte in Genf, in Virginia (USA), Göteborg (Schweden) und Bonn. Seit 1968 außerordentlicher Professor, wirkte er von 1971 bis zum 1. Oktober 2004 als Ordinarius am Institut für theoretische Physik der Universität Wien. Pietschmann ist korrespondierendes Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und der Wiener Internationalen Akademie für Ganzheitsmedizin sowie Mitglied der New York Academy of Science und Fellow der World Innovation Foundation. Einem größeren Publikum wurde er bekannt durch zahlreiche engagierte Vorträge, die besonders der Öffnung des naturwissenschaftlichen Denkens gewidmet sind. Sein Engagement erstreckt sich auf so unterschiedliche Bereiche wie Management-Training, Ganzheitsmedizin, klassische Musik und Philosophie.
„Die Elemente und das Elementare“
Zwei divergente Absichten scheinen die Menschen seit jeher mit ihren „Elementarisierungsversuchen“ zu verfolgen: Einerseits verstehen zu wollen, was sie als Teil der Natur sind, des Kosmos, seinem Einfluss unterliegend. Andererseits bestimmen, feststellen zu wollen, woraus Natur und Mensch bestehen, aus welchen Bestandteilen sie zusammengesetzt sind. In beiden geht es um die Herstellung von Ordnungen, die entweder auf das unstrukturierte Chaos folgen, Kosmologien, Schöpfungsordnungen ergeben, oder den Zweck zum Ziel haben, Macht zu gewinnen über die Natur vor allem, aber auch über den Menschen. Hier ist der Mensch selbst „Element“ eines „göttlichen“ oder jedenfalls „vernünftig“ nachvollziehbar eingerichteten Kosmos, dort selbst „Schöpfer“ desselben – mit den entsprechenden Konsequenzen. Zur Diskussion steht daher der „ganze“ Mensch in seinen vielfältigen Relationen zur Natur und zu sich selbst.
Em. Uni.-Prof. Dr. Peter HEINTEL
Peter Heintel, Professor für Philosophie und Gruppendynamik, seit 10/2009 emeritiert; er war von 1974 bis 1977 Rektor der Universität Klagenfurt, von 2003 bis 2005 Senatsvorsitzender und ist als Organisationsberater in zahlreichen in- und ausländischen Institutionen, Organisationen und Unternehmen tätig.
Peter Heintel hat auf den verschiedensten Gebieten der Philosophie und Gruppendynamik veröffentlicht. Besondere Beachtung bekamen seine Schriften zur Geschichtsphilosophie und Wissenschaftsgeschichte. Er ist auch als Zeitforscher bekannt und hat den „Verein zur Verzögerung der Zeit“ gegründet.
Seine Arbeitsschwerpunkte an der Alpen-Adria-Universität sind Interventionsforschung, Kulturelle Nachhaltigkeit, Konfliktforschung.