Obwohl von der Weltgesundheitsorganisation WHO nicht als offizielle Krankheit anerkannt, ist „Burnout“ in den letzten Jahren von einer ursprünglich vereinzelten und tabuisierten (weil mit der Scham des individuellen Scheiterns verbundenen) Diagnose zu einer „etablierten“ Krankheit geworden, von der bereits große Teile der Bevölkerung „befallen“ sind. Die Erklärung für diese psychosomatische Reaktion ist seit der Antike bekannt: Körper und Psyche bilden eine Einheit, Gefühle drücken sich in körperlichen Befindlichkeiten aus, und wenn psychische Erregung, Stress und Konflikte zum Dauerzustand bzw. nicht adäquat verarbeitet werden, dann werden diese Probleme unweigerlich körperlich ausgetragen: Menschen, die sich nicht mehr anders zu „wehren“ wissen, entwickeln chronische Leiden. Arbeitsbeeinträchtigungen, Krankenstände und Frühpensionierungen aufgrund solcher „chronischen Krankheiten“ bedeuten heute eine drastische Kostenbelastung für Unternehmen und die öffentlichen Gesundheits- und Sozialsysteme.