Die Fakultät für Wirtschaftswissenschaften und der Universitäts.club| Wissenschaftsverein Kärnten laden mit freundlicher Unterstützung der KELAG herzlich zur 6. WIWI-aktuell Vortrags- und Diskussionsreihe zum Thema:

„Umwelt und Wirtschaft: Geht das (gut)?“
jeweils Donnerstag, 18:00 Uhr (bis ca. 19:30 Uhr)
K.0.01,  Stiftungssaal der Universität Klagenfurt

Donnerstag, 15.10.2015:

„Supply Chain versus Verbraucherschutz“

Prof. Dr. Andreas HAUER – Institut für Verwaltungsrecht und Verwaltungslehre Johannes Keppler Universität Linz
Prof. Dr. Gerald REINER – Institut für Produktions-, Logistik- und Umweltmanagement AAU Klagenfurt

Die „Supply Chain“ von Lebensmitteln, d.h. die gesamte Wertschöpfungskette bis zum Konsumenten berührt verschiedene Interessen des Verbraucherschutzes. Zu denken ist etwa an die Lebensmittelversorgungssicherheit (Anfälligkeit der „Supply Chain“ für Versorgungsstörungen), an Fragen der Rückverfolgbarkeit der Herkunft von Lebensmitteln (Stichwort: Pferdefleisch), an Fragen der Herkunftsausweisung (wieviel Österreich steckt in Made in Austria) und an Fragen der Haltbarkeit („Ablaufdatum“). In diesem Zusammenhang ist auch beispielsweise auf das Thema “Food Waste” zu verweisen. 100 Mio Tonnen „Food Waste“ pro Jahr in der EU mit steigender Tendenz belegen die Relevanz. Diese und andere Fragen sind Gegenstand der Auftaktveranstaltung „Supply Chain Management versus Verbraucherschutz“ im Rahmen der Diskussionsreihe „Umwelt und Wirtschaft“.

Prof. Dr. Andreas Hauer lehrt an der JKU Linz Verwaltungsrecht. Er ist Vorstand des Instituts für Verwaltungsrecht und Leiter der Abteilung Energierecht des Energieinstitutes der JKU Linz. Zu seinen Tätigkeitsschwerpunkten zählt neben dem Umwelt- und Anlagenrecht sowie dem Energierecht insbesondere das Lebensmittelrecht.

Prof. Dr. Gerald Reiner lehrt an der AAU Produktionsmanagement & Logistik. Er ist Vorstand des Instituts für Produktions-, Logistik- und Umweltmanagement an der AAU. Davor war er von 2007 – 2014 Universitätsprofessor an der Universität Neuchâtel (Schweiz) und Gastprofessor in Italien und UK. Seine Forschungsschwerpunkte sind Produktionsmanagement & Logistik sowie Supply Chain Management.

Anschließend offene Diskussion!
Moderation: Dr. Doris Hattenberger I Institut für Rechtswissenschaften/AAU Klagenfurt

Donnerstag, 29.10.2015:

„Kann die Sicherheit von Lebensmitteln mit „Labels“ gewährleistet werden?“

Prof. Dr. Paul SCHWEINZER – Institut für Volkswirtschaftslehre AAU Klagenfurt
Prof. Dr. Wolfgang KNEIFEL – Institut für Lebensmittelwissenschaften Universität für Bodenkultur Wien

Die Gesetzeslage zur Kennzeichnung von genetisch modifizierten Nahrungsmitteln, Bioprodukten oder vom Produktursprung ist in verschiedenen Ländern unterschiedlich. Die Vorschriften in der Europäischen Union unterscheiden sich beispielsweise drastisch von den Regelungen, die in den Vereinigten Staaten von Amerika Gültigkeit haben. Wieso ist das so? Welche Regelungen sind besser? Und für wen ist welche Regelung von Vorteil?

Prof. Dr. Wolfgang Kneifel leitet das Department für Lebensmittelwissenschaften und –technologie an der Universität für Bodenkultur Wien. Seine Lehr- und Forschungsbereiche betreffen u.a. Lebensmittelqualitätsmanagement, Lebensmittelsicherheit und –hygiene sowie Wechselwirkungen zwischen Lebensmitteln und Gesundheit (vor allem im Zusammenhang mit der humanen Mikrobiota). Weitere Aktivitäten konzentrieren sich auf das neue Tätigkeitsfeld der Bioökonomie und die Nutzung von Nebenströmen aus der Lebensmittelindustrie (z.B. im Rahmen eines CD-Labors für Kleiebioraffinerie). Als Gastprofessor lehrt er seit 2009 regelmäßig „Food Safety and Risk Management“ an der Universität Hongkong.

Prof. Dr. Paul Schweinzer hat nach Lehr- und Forschungsaufenthalten in den USA, Deutschland, China und zuletzt in England vor kurzem den Lehrstuhl für Mikroökonomie in Klagenfurt übernommen. Als Spieltheoretiker beschäftigt er sich vor allem mit ökonomischem Rationalverhalten in mannigfaltigen Anwendungen, beispielsweise auch in der Umweltökonomik, dem Labeling und der Zertifizierung von Öko-Produkten. Er ist Direktor des Zentrums für Mechanismusdesign an der Universität York und derzeit Gastprofessor in Warschau und Beijing.

Anschließend offene Diskussion!
Moderation: Prof. Dr. Erich Schwarz I Institut für Innovationsmanagement und Unternehmensgründung/AAU Klagenfurt

Donnerstag, 19.11.2015:

„Industrielle versus bäuerliche Landwirtschaft im Spannungsfeld des Klimawandels, der Globalisierung und der sozialen Nachhaltigkeit“

Prof. Dr. Rudolf KRSKA – Analytikzentrum der Universität für Bodenkultur Wien, Department IFA-Tulln
Dr. Michael SCHALLER – sustainable die Agentur für Nachhaltigkeit, Graz

Die beiden Vortragenden präsentieren in ihren Impulsreferaten unterschiedliche Problemfelder zum Thema industrielle versus bäuerliche Landwirtschaft. Ziel des Vortrags von Prof. Krska ist es, die Auswirkungen des Klimawandels und der globalisieren Welt auf biologische Kontaminationen in Lebens- und Futtermitteln zu beleuchten. Die wohl bedeutendsten biologischen Schadstoffe in Lebensmitteln sind die von Schimmelpilzen produzierten Mykotoxine. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) der Vereinten Nationen schätzt, dass 25% der landwirtschaftlichen Produkte mit Mykotoxinen kontaminiert sind. Michael Schaller zeigt in seinem Beitrag auf, dass Landwirtschaft im globalen Kontext nicht auf die Frage industrielle versus bäuerliche Landwirtschaft beschränkt bleiben darf. Der Nachweis, dass soziale Mindeststandards eingehalten werden, gewinnt immer mehr an Bedeutung. Sowohl bäuerliche Betriebe wie auch industrielle Betriebe sind gefordert, wenn es um Mindestlöhne, reguläre Anmeldung, Einhaltung von Arbeitszeiten oder das Verbot von Kinderarbeit geht – in Österreich und im globalen Kontext.

Prof. Dr. Rudolf Krska ist Professor für Bioanalytik und Organische Spurenanalytik an der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) und seit 2010 auch Leiter des BOKU-Departments IFA-Tulln. 2009/2010 war Prof. Krska mit der Leitung von Health Canada´s Food Research Division in Ottawa betraut. Er ist seit 2015 Ehrenprofessor der Chinesischen Akademie für Agrarwissenschaften und der am meisten zitierte (Co-)Autor auf dem Gebiet der “Mykotoxine” unter rund 6.000 Autoren, die im letzten Jahrzehnt weltweit zu diesem Thema publiziert wurden.

Dr. Michael Schaller ist Unternehmensberater für Nachhaltigkeit, CSR und Menschenrechte in der Wertschöpfungskette. Er berät seit vielen Jahren Unternehmen des Lebensmittelhandels und der Lebensmittelproduktion im Bereich soziale Nachhaltigkeit und Menschenrechte. Als Auditor überprüft er die Einhaltung von Sozialstandards in der Landwirtschaft, in Lebensmittel verarbeitenden Betrieben und in Unternehmen der Lebensmittelkette. Als Mitglied des technischen Komitees von GLOBALG.A.P.-GRASP arbeitet er intensiv an der Entwicklung der sozialen add-on Kontrolle zu GLOBALG.A.P. mit (in Österreich als AMAGAP bekannt).

Anschließend offene Diskussion!
Moderation: Prof. Dr. Gerald Reiner I Institut für Produktions-, Logistik- und Umweltmanagement / AAU Klagenfurt

Anmeldung: 
Frau Andrea Jankovic
Mail: andrea.jankovic@aau.at
Telefon: +43 (0)463 2700-4007

Hinweis: Die Parkplätze am Universitätsgelände sind kostenpflichtig.
Informationen: www.aau.at/wiwi