Die zweite Austragung des wissenschaftlichen Forums ging von 20. bis 22. Juni der Frage nach, ob „Natur die Menschheit retten kann“.

Die Forderungen nach einer Trendwende in der Umweltpolitik sowie nach konkreten Schritten zur Einleitung einer Transformation durch einen Schulterschluss von Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft waren die Kernbotschaften der Veranstaltung. Das Forum, das unter dem Ehrenschutz des Kärntner Landeshauptmanns Peter Kaiser stand, legte heuer im Nationalpark Hohe Tauern seinen Fokus auf Bildung im Anthropozän, Smart Cities und Smart Regions sowie energieautarkes Leben und Arbeiten im ländlichen Raum. Die in Arbeitskreisen entworfenen Projektideen sollen fortgeführt werden. Die Veranstaltung wurde organisiert und durchgeführt von der Initiative ProMÖLLTAL | ARGE Alpine Nature Campus, dem Nationalpark Hohe Tauern Kärnten, der Nationalparkgemeinde Mallnitz und dem Universitäts.club | Wissenschaftsverein Kärnten.

„Das Menschbild im Anthropozän“ als philosophischer Talk

Im Philosophen-Talk diskutierten die Literaturwissenschaftlerin Eva Horn (Universität Wien), die beiden Philosophen Christian Ilies (Universität Bamberg) und Peter Strasser (Universität Graz) unter der Moderation von Horst-Peter Groß und Heike Egner vom Universitäts.Club|Wissenschaftsverein Kärnten die Frage, ob „wir uns vor uns selbst retten können?“. Ausgangspunkt der – durchaus kontroversen – Debatte war die Frage nach dem Menschenbild, das durch die Krisendiagnose des Anthropozän – Zeitalter des Menschen – in den Vordergrund rückt. Am Ende blieb es offen, ob uns die Fähigkeit zur Selbstreflexion aufgrund unserer Doppelnatur als zugleich natürliches wie auch kulturelles Wesen dazu befähigt, den großen Herausforderungen des Anthropozän zu begegnen.

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Hintergrund

Im „Anthropozän/Menschenzeit“ geht es schon längst nicht mehr darum, ob wir Menschen die Erde retten können, denn diese wird, wie von Wissenschaftler prognostiziert – im Gegensatz zum Menschen – überleben. In der weltweit transdisziplinär diskutierten „Menschenzeit“ geht es daher immer stärker um die Frage, ob sich die Menschheit an die von ihr globalen und nachhaltigen Eingriffe in die Erde und deren Rückkoppelungs-Phänomene anpassen und damit ihre Überlebensfähigkeit sichern kann.
Wie kann das gelingen? Was müssten wir an regionalen und globalen Zusammenhängen verstehen? Was verstehen wir unter Natur und wie kann sich Natur über Disziplinen wie Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Kunst zum Ausdruck bringen bzw. wie kommen sie in Resonanz? Welchen Entwicklungen, wie etwa dem Klimawandel müssen wir uns verantwortungsvoll entgegenstellen? Wie kann uns Innovation bei der Gestaltung und Anpassungsleistung im Zeitalter des Anthropozäns unterstützen? Wo wird Innovation zur Bedrohung? Wie wird aus Denken Handeln? Welche Formen der Kommunikation, Information und sozialökonomischer/ökologischer Transformation braucht ein Handeln?

Um diese Fragen drehten sich Impulsreferate, Interventionen, Diskussionen, eine Zukunftswerkstatt und das Zeit-GESPRÄCH beim 2. Forum Anthropozän.

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Wann?
20. bis 22. Juni 2019

Wo?
Besucherzentrum Mallnitz
Nationalpark Hohe Tauern
Mallnitz 36
9822 Mallnitz